Orgelbau Th. Kuhn AG, 1984

Restaurierung

Orgel erbaut von
Johann Nepomuk Kuhn, 1882
Windladen
Kegelladen
Traktur
mechanisch
Registratur
mechanisch
Einweihung
ca. Okt. 1984
Experte
Jakob Kobelt
Intonation
Rudolf Aebischer

Disposition


www.orgelbau.ch/op=800650

Linthal

II/P/20

Schweiz, Glarus
Ref. Kirche

© Bilder Orgelbau Kuhn AG, Männedorf

Orgelbau Th. Kuhn AG, 1984

Restaurierung

Orgel erbaut von
Johann Nepomuk Kuhn, 1882
Windladen
Kegelladen
Traktur
mechanisch
Registratur
mechanisch
Einweihung
ca. Okt. 1984
Experte
Jakob Kobelt
Intonation
Rudolf Aebischer

Eine typische Querkirche

Die im Jahre 1782 neu erbaute Kirche von Linthal ist eine sogenannte Querkirche, wie sie für den reformierten Kirchenbau in der Ostschweiz vor allem im 18. und frühen 19. Jahrhundert beliebt war. Von dieser Raumform versprach man sich eine möglichst optimale Sicht von jedem Sitzplatz aus auf die Kanzel, was für den Predigtgottesdienst von hervorragender Bedeutung war. Für die Platzierung einer Orgel kamen von der Raumsymmetrie her nur zwei Standorte in Frage, nämlich in der Mitte einer der beiden Längsseiten. Dies bedeutete, dass die Orgel entweder mitten auf der Längsempore zu stehen hatte, oder aber in einer chorraumartigen Vertiefung auf der gegenüber-liegenden Kanzelseite.

In Linthal wurde diese letztere Möglichkeit gewählt. Für den Einbau der Orgel im Jahre 1882 wurde der schon vorher bestehende Chorraum erheblich vertieft. Bei der Kirchenrestaurierung im Jahre 1984 stellte sich deshalb die Frage, ob der Chorraum wieder auf die ursprünglichen Masse zurückgeführt und die Orgel anderswo platziert werden könnte. Wegen der grossen Tiefendimension der Orgel (570 cm) war eine Umplatzierung auf die Empore jedoch nicht möglich, sodass entschieden wurde, die bestehende Orgelsituation zu belassen. Einzig die seitlichen Gehäuseanschlüsse bis zur Wand wurden eliminiert, das Gehäuse wurde freigestellt, seitlich nach hinten ergänzt und geschlossen.

Dispositionell konnte nur eine einzige zwischenzeitliche Änderung festgestellt werden: die originale Spitzflöte 4 ' war einst eliminiert und durch eine Voix céleste 8 ' ersetzt worden, das originale Gemshorn 4 ' wurde dabei in eine Spitzflöte 4 ' umgetauft. Dieser gewachsene Zustand wurde bei der Restaurierung belassen, da die 8 ' - Schwebestimme im Schwellwerk stilistisch ebenfalls in die Zeit passt und musikalisch mehr bringt als eine doppelte 4 ' - Besetzung.

Bemerkenswert ist ferner noch eine besondere Konstruktionsart für die Becher der Trompete. Die oberen Mündungen sind sehr schön aufgeworfen und deshalb in der Länge nicht veränderbar. Zur Abstimmung der Becherlängen dient daher eine verschiebbare, cylindrisch gebaute Hülse beim untern Ende der Becher.

Friedrich Jakob, 2006


Disposition


www.orgelbau.ch/op=800650