Orgelbau Kuhn AG, 2009

Restaurierung

Orgel erbaut von
Johann Ignaz Egedacher, 1732
Ehrlich, 1828
Windladen
Schleifladen
Traktur
mechanisch
Registratur
mechanisch
Einweihung
12.09.2009
Experte
Stefan Baier, Hans-Ulrich Funk, Karl Maureen, Michael Radulescu, Kunibert Schäfer, Wolfgang Zerer
Intonation
Gunter Böhme


www.orgelbau.ch/op=801400

Vornbach am Inn

II/P/20

Deutschland, Bayern
Egedacher-Orgel in der Pfarrkirche Mariä Himmelfahrt

© Bilder Orgelbau Kuhn AG, Männedorf

Orgelbau Kuhn AG, 2009

Restaurierung

Orgel erbaut von
Johann Ignaz Egedacher, 1732
Ehrlich, 1828
Windladen
Schleifladen
Traktur
mechanisch
Registratur
mechanisch
Einweihung
12.09.2009
Experte
Stefan Baier, Hans-Ulrich Funk, Karl Maureen, Michael Radulescu, Kunibert Schäfer, Wolfgang Zerer
Intonation
Gunter Böhme

Hochkomplexes Orgelpuzzle

Eine der wichtigsten Denkmalorgeln Bayerns darf nach der Restaurierung ihren Platz in der Orgellandschaft wieder einnehmen. Rückblickend wird deutlich, wie steinig der Weg zu diesem Ziel war. Die Egedacher-Orgel war eines unserer anspruchvollsten Restaurierungsprojekte der vergangenen Jahrzehnte. Speziell daran ist, dass bei früheren Eingriffen immer wieder altes Material weiterverwendet wurde. Dies trifft sogar auf Egedacher selbst zu, benutzte er doch 1732 schon für den Neubau altes Pfeifenmaterial weiter.

Unerwartete Gegebenheiten erforderten an einigen Neuteilen schon Umbauten, noch durch Egedacher selbst. Fast 280 Jahre später sind diese von den Eingriffen der darauf folgenden 100 Jahre kaum zu unterscheiden, zumal dabei Elemente verwendet wurden, die anderen Egedacher Orgeln entnommen sein könnten. All dies war buchstäblich ein Labyrinth, durch das wir uns zuerst hindurcharbeiten mussten, bevor wir ein Restaurierungskonzept festlegen konnten.

Zunächst galt es, die objektiven Mängel zu korrigieren. So etwa die zu eng und schief stehenden Pfeifen, eine Situation, die sich 1828 durch eine Vertiefung der Stimmtonhöhe ergab. Nun sind sie wieder entsprechend der alten Signatur mit Stimmtonhöhe von 465 HZ bei 15° platziert. Die Disposition beliessen wir unverändert und versahen sie mit einer ungleich schwebenden Temperierung nach Werckmeister III. Wir rekonstruierten die Balganlage mit vier mehrfaltigen Keilbälgen und Kalkantenbetrieb, die Manualklaviaturen mit gebrochener tiefer Oktave (ohne Cis, Dis) sowie die Pedalmechanik. Die alten Trakturen der Manuale blieben dabei erhalten.

Insgesamt haben wir alle qualitativ guten Ausführungen - selbst relativ junges Pfeifenmaterial von 1957 - beibehalten, um den gewachsenen Zustand der Orgel soweit wie möglich zu bewahren.