Orgelbau Th. Kuhn AG, 1971

Neue Orgel

Windladen
Schleifladen
Traktur
mechanisch
Registratur
elektropneumatisch
Einweihung
12.12.1971
Experte
Hansjürg Leutert
Gehäuseentwurf
Jakob Schmidt
Intonation
Kurt Baumann

Disposition


www.orgelbau.ch/op=111790

Richterswil

III/P/42

Schweiz, Zürich
Ref. Kirche

© Bilder Orgelbau Kuhn AG, Männedorf

Orgelbau Th. Kuhn AG, 1971

Neue Orgel

Windladen
Schleifladen
Traktur
mechanisch
Registratur
elektropneumatisch
Einweihung
12.12.1971
Experte
Hansjürg Leutert
Gehäuseentwurf
Jakob Schmidt
Intonation
Kurt Baumann

Das grosse Schwellwerk als Kompromiss

Die im Jahre 1902/05 von den Architekten Kehrer und Knell in Zürich erbaute Kirche weist die damals übliche Kreuzform mit einer Kanzelwand auf, huldigte aber in der sonstigen Formensprache nicht dem Jugendstil, sondern verharrte in der historisierenden Neugotik. Nur bei der Ausstattung, zum Beispiel in der Dekorations-malerei, schimmert der Jugendstil etwas durch. Auch der gleichzeitig entstandene Orgelprospekt enthielt etwelche Jugendstilelemente, so etwa die charakteristischen Bänder vor den Pfeifen. Die Orgel aus unserem Hause war ein rein pneumatisches Werk (III/P/31). Dieses Instrument vermochte den gewandelten Ansprüchen nicht mehr zu genügen.

Die Planungsphase für die neue Orgel fiel zeitlich in die Hochblüte der Orgelbewegung. Geschlossene Werkgehäuse schienen damals unabdingbar. Dies führte zu etwelchen Konflikten mit der Denkmalpflege, welche den alten Prospekt wiederverwendet wissen wollte. In zähem Ringen wurde schliesslich doch eine moderne Prospektgestaltung durchgesetzt.

Als grosser Kompromiss für die damalige Zeit muss das zurückgestaffelte Schwellwerk in französischem Stil bezeichnet werden, denn romantische Schwellwerke wurden damals von vielen Fachleuten abschätzig beurteilt. Unsere Firma hat hingegen den Bau grosser Schwellwerke nie ganz aufgegeben, und französische Intonateure haben bei uns die Kunst der Behandlung von streichenden Stimmen und klassischen Zungenstimmen an junge Talente weitervererbt.

Wegen mangelnder Raumhöhe auf der Orgelempore reicht der Principal 16 ' des Pedals im Prospekt nur bis ins Fis hinunter. Die sechs tiefsten Pfeifen (aus Holz) stehen zusammen mit der Posaune 16 ' hinter dem Schwellwerk.

Friedrich Jakob, 2006


Disposition


www.orgelbau.ch/op=111790