Hamburg

III/P/48

Deutschland, Hamburg
Evang.-luth. St. Johanniskirche Altona

© Bilder Orgelbau Kuhn AG, Männedorf

Orgelbau Th. Kuhn AG, 1998

Neue Orgel

Windladen
Schleifladen
Traktur
mechanisch
Registratur
elektrisch
Einweihung
01.11.1998
Experte
Immo Wesnigk
Gehäuseentwurf
Hans-Peter Keller
Intonation
Kurt Baumann

Mit dem Orgelneubau in Altona St.Johannis wird der Versuch unternommen, einen bislang unbekannten Ton in die Hamburger Orgellandschaft zu bringen. Das neue Instrument richtet sich aus nach der symphonisch-romantischen Klangwelt französischer Prägung der Epoche eines Aristide Cavaillé-Coll (1811-1899).

Bei den grossen französischen Kathedralorgeln dieser Epoche blieb im Prinzip der Registerfundus der altfranzösischen Orgel erhalten. Die neuen streichenden, schwebenden und überblasenden Register kamen lediglich additiv hinzu. In diesem Sinne wurde auch die neue St. Johannis-Orgel disponiert. Die vollbecherigen Zungenstimmen sind, wie in Frankreich, zahlenmässig stark vertreten und im Gesamtklang dominant.

Nach dem Willen der Bauherrschaft soll die neue Orgel auch so aussehen, wie sie klingt. Die französische Orgel ist, abgesehen von einem allfälligen Rückpositiv, viel weniger dem "Werkprinzip" verpflichtet, welches den deutschen Orgelbau des Barocks und des heute weit verbreiteten Neobarocks beherrscht. Eine einfache Pfeifenfront wird lediglich durch schlanke Türme unterbrochen und rhythmisiert. Kleine Pfeifen fehlen weitgehend im Prospektbild. Wie schon bei Dom Bédos zu sehen, scheut man sich auch keineswegs vor beträchtlichen Überlängen, insbesondere bei den Zwischenfeldern. In diesem Sinne versuchten wir, einen im Übrigen modern gestalteten Prospekt zu entwerfen, ohne ein bestimmtes französisches Vorbild genau zu kopieren. Unser Ziel war eine schlichte Eleganz.