Orgelbau Kuhn AG, 2012

Neue Orgel

Windladen
Schleifladen
Traktur
mechanisch
Registratur
mechanisch
Einweihung
27.05.2012
Experte
Rudolf Bruhin
Gehäuseentwurf
Gioni Signorell
Intonation
Thierry Pécaut


www.orgelbau.ch/op=114510

Thusis

II/P/17

Schweiz, Graubünden
Röm.-kath. Kirche Guthirt

© Bilder Orgelbau Kuhn AG, Männedorf

Orgelbau Kuhn AG, 2012

Neue Orgel

Windladen
Schleifladen
Traktur
mechanisch
Registratur
mechanisch
Einweihung
27.05.2012
Experte
Rudolf Bruhin
Gehäuseentwurf
Gioni Signorell
Intonation
Thierry Pécaut

Vom Provisorium zur adäquaten Orgel

Die Guthirtkirche in Thusis wurde 1966 fertig gestellt und eingeweiht. Der Architekt Otto Capeder schuf hier einen aussergewöhnlichen Bau, der als gelungenes Beispiel neuzeitlichen Kirchenbaus gilt. Die spezielle Lichtführung und die Ausstattung des liturgischen Raumes erzeugen eine eindrückliche Atmosphäre.

Als begleitendes Instrument für Gottesdienste und Konzerte diente während über 40 Jahren ein einmanualiges Positiv, welches als Provisorium geplant war. Im Jahre 2005 entstanden unter der Leitung einer Orgelkommission erste konkrete Projekte für einen Orgelneubau. Die Aufgabe, auf der Empore ein Orgelwerk zu konzipieren, erwies sich als schwierig, vor allem wegen den grossen, nach Süden ausgerichteten Fensterflächen.

Der Churer Architekt Gioni Signorell wurde von der Orgelkommission damit beauftragt, einen Entwurf auszuarbeiten, welcher auf die Architektur der Kirche Rücksicht nimmt, aber trotzdem eine klare Eigenständigkeit aufweist. Dieser Entwurf diente als Grundlage für die Ausschreibung. Orgelbau Kuhn erhielt schliesslich den Auftrag, das neue Instrument zu bauen. In enger Zusammenarbeit zwischen Architekt, Orgelbauer und Orgelkommission wurden der Entwurf verfeinert und alle Ausführungsdetails festgelegt.

Entstanden ist ein asymmetrisches Werk, welches aus drei separaten, aus Ulme gefertigten Gehäusen besteht. Das Hauptwerk im Zentrum der Anlage wird flankiert vom Pedal- und vom Schwellwerk. Die seitliche Anordnung des Spieltisches ermöglicht den Organisten einen direkten Kontakt zum Sängerchor.

Das Klangkonzept der neuen Orgel ist auf die heutige Musizierpraxis abgestimmt, welche eine grosse musikalische Bandbreite verlangt. Die Bauherrschaft hat Wert darauf gelegt, dass das neue Instrument - neben der Führung des Gemeindegesangs - vielfältige Begleitaufgaben erfüllen kann. Das wirkungsvolle Schwellwerk kommt diesem Wunsch in idealer Weise entgegen und lässt sich in seiner Klangstärke fein dosieren.

Mit dem neuen Instrument von Thusis ist eine hervorragende Orgel entstanden, welche nicht als Kopie eines bestimmten historischen Vorbildes gedacht ist, sondern als eigenständige Neuschöpfung, welche die Gottesdienst- und Konzertbesucher mit ihren Klängen berühren und bewegen soll.