Orgelbau Kuhn AG, 2007

Neue Orgel

Windladen
Schleifladen
Traktur
mechanisch
Registratur
mechanisch
Einweihung
16.06.2007
Experte
Andreas Maisch
Gehäuseentwurf
Claude Lardon
Intonation
Raymond Petzold


www.orgelbau.ch/op=114160

Rheinau

II/P/17

Schweiz, Zürich
Paritätische Bergkirche

© Bilder Orgelbau Kuhn AG, Männedorf

Orgelbau Kuhn AG, 2007

Neue Orgel

Windladen
Schleifladen
Traktur
mechanisch
Registratur
mechanisch
Einweihung
16.06.2007
Experte
Andreas Maisch
Gehäuseentwurf
Claude Lardon
Intonation
Raymond Petzold

Wahrhaftig gelebte Ökumene

Sommer 2004 - Bei einem verheerenden Unwetter schlägt ein Blitz in die 1579 erbaute Bergkirche Rheinau ein. Sie geht in Flammen auf, das Dach stürzt ein, die Glocken schmelzen und prallen auf das Chorgewölbe. Das einst strahlende Juwel mit rund 400-jähriger Tradition als paritätische Kirche, die von Katholiken und Reformierten gleichermassen genutzt wird, bietet ein Bild der Zerstörung. Der Orgel ist es nicht besser ergangen: Russ und Löschwasser haben sie stark beschädigt und unspielbar gemacht. Sofort wird der Wiederaufbau der denkmalgeschützten Kirche in Angriff genommen und dabei entschieden, die alte Orgel durch eine neue zu ersetzen. Schnell fliessen unzählige kleinere und grössere Spenden zusammen.

Ein starkes Miteinander zeichnet die Arbeiten aus. Die Kirchenpflegen beider Konfessionen, Hochbauamt, Denkmalpflege, Architekt, Organist und Orgelbauer - sie wollen zwar nicht alle auf Anhieb dasselbe, aber alle wollen nur das Beste: ein massgeschneidertes Instrument. Die «Kunst der Kunst» besteht in solchen Fällen darin, die unterschiedlichen Bedürfnisse, historische Architektur und orgelbauerisches Kunsthandwerk miteinander in Einklang zu bringen.

Frühling 2007 - Das Werk ist vollbracht! Klanglich wie auch gestalterisch setzt sich die neue Orgel von ihrer grossen Schwester in der nahen Klosterkirche ab. Mit 17 Registern ist das Instrument aber alles andere als klein. Im Hauptwerk verfügt es über drei labiale Achtfussregister, die in ihrer Intensität und Klangfarbe der Dynamik des Schwellwerks entsprechen. Dieses wiederum ist mit den typischen Grundstimmen im Stil der Orgelromantik besetzt. Ein weiteres romantisches Attribut ist die Suboktavkoppel II-I. Sie verdichtet den Klang zu orchestraler Gravität, wie er in barocken Instrumenten gleicher Registerzahl nicht anzutreffen ist.

Die engen Platzverhältnisse verlangten nach einem raumsparenden Konzept für die Pedalregister. Zu diesem Zweck haben wir dem Hauptwerk drei der vier Pedalstimmen als Transmissionen entnommen. Diese schlanke Lösung spart nicht nur Platz, sondern ermöglicht zudem auch einen unabhängigen Pedaleinsatz. Voraussetzungen für eine tragfähige Basslage sind dabei eine gesunde Mensurierung und entsprechende Intonation.



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