Orgelbau Kuhn AG, 2003

Neue Orgel

Windladen
Schleifladen
Traktur
mechanisch
Registratur
mechanisch + elektrisch
Einweihung
18.-21.09.2003
Experte
Martin Haselböck
Gehäuseentwurf
Claude Lardon
Intonation
Raymond Petzold


www.orgelbau.ch/op=113990

Wien

II/P/25

Österreich, Wien
Hofburgkapelle, 3. Empore Hofburg

© Bilder Orgelbau Kuhn AG, Männedorf

Orgelbau Kuhn AG, 2003

Neue Orgel

Windladen
Schleifladen
Traktur
mechanisch
Registratur
mechanisch + elektrisch
Einweihung
18.-21.09.2003
Experte
Martin Haselböck
Gehäuseentwurf
Claude Lardon
Intonation
Raymond Petzold

«Noblesse oblige»

In der weltberühmten Hofburgkapelle im Herzen von Wien eine neue Orgel zu bauen - in der Umgebung von Wiener Sängerknaben und Philharmonikern, in der Nachbarschaft der berühmtesten Opernhäuser, im Zentrum europäischer Musikgeschichte -, ist mehr als eine aussergewöhnliche Herausforderung. Mit der von Maximilian I. Ende des 15. Jahrhunderts reformierten Institution verbinden sich so illustre Namen wie Salieri, Bruckner, Haydn oder Schubert. Die Innenausstattung aus der Zeit Kaiserin Maria Theresias trägt das ihrige zur speziellen Atmosphäre des vornehmen Hauses bei, wo die Pflege der Kunst und ihrer Denkmäler schlicht zur Tradition gehört.

Der Bau des neuen Instruments in diesem würdevollen Ambiente entpuppte sich als anspruchsvolle Aufgabe. Die engen Raumverhältnisse der Hofburgkapelle zwingen zu einer Orgelplatzierung auf der obersten von insgesamt drei Emporen, vom Kirchenschiff aus visuell nicht wahrnehmbar. Dadurch mussten wir erhebliche Nachteile in der Klangabstrahlung und für die Prospektgestaltung kompensieren.

Um dem optischen Druck des niederen, breiten Bogens entgegenzuwirken, haben wir das schlichte, moderne Gehäuse geschickt zwischen Empore und Gewölbe eingespannt. Die leicht nach aussen geneigten Seitenwände erzeugen zusätzlich eine harmonische Gegenspannung zum Gewölbebogen.

Den vielfältigen Aufgaben in Liturgie und Konzert, als Solo- wie als Begleitinstrument, wird durch ein ausgeklügeltes Dispositionskonzept Rechnung getragen. Das Schwellwerk kann sowohl die Funktion eines barocken Positivs wie eines farbigen romantischen Echowerks übernehmen.

Unser Werk in Wien beweist: Eine Orgel braucht nicht unbedingt den Glamour der grossen Bühne - sie kann durchaus im Verborgenen klanglich überzeugend wirken!