Orgelbau Th. Kuhn AG, 1984

Restaurierung

Orgel erbaut von
E.F. Walcker, 1888
Windladen
Kegelladen
Traktur
mechanisch
Registratur
pneumatisch
Einweihung
08.04.1984
Experte
Rudolf Meyer / Jakob Kobelt
Intonation
Rudolf Aebischer

Disposition


www.orgelbau.ch/op=800670

Winterthur

III/P/56

Schweiz, Zürich
Stadtkirche

© Bilder Orgelbau Kuhn AG, Männedorf

Orgelbau Th. Kuhn AG, 1984

Restaurierung

Orgel erbaut von
E.F. Walcker, 1888
Windladen
Kegelladen
Traktur
mechanisch
Registratur
pneumatisch
Einweihung
08.04.1984
Experte
Rudolf Meyer / Jakob Kobelt
Intonation
Rudolf Aebischer

Die Grosse Orgel der Stadtkirche Winterthur hat eine bewegte Geschichte hinter sich. In den Jahren 1766/68 baute Karl Joseph Riepp für das Zisterzienserkloster Salem am Bodensee ein dreimanualiges Werk mit 42 Registern, die sogenannte "Liebfrauen-Orgel". Nach der Klosteraufhebung zu Beginn des 19.Jahrhunderts wurde dieses Instrument feil, und Ratsherr Johann Jakob Ziegler von Winterthur kaufte die Orgel aus eigener Tasche für die Stadtkirche Winterthur. Es war dies die erste nachreformatorische Kirchenorgel im Kanton Zürich überhaupt. Orgelbauer Gottfried Maucher aus Konstanz besorgte 1809 den Umzug und die Wiederaufstellung auf dem Chorlettner der Stadtkirche.

Im Jahre 1836 beschloss man, den Lettner abzubrechen. Die Orgel wurde auf die neue Westempore versetzt, wobei das Rückpositiv entfernt und dessen Werk ins Hauptgehäuse integriert wurde. Mit diesen Arbeiten wurde der Altmeister Aloys Mooser aus Fribourg betraut (zu den weiteren Geschicken des Rückpositivgehäuses siehe Orgelporträt Charmey). 1839 verstarb Mooser mitten in der Arbeit, und seine Söhne waren ausser Stande, das Werk zu vollenden. Es war schliesslich Friedrich Haas, welcher 1841/43 die Orgel gleich nochmals erneuerte und fertigstellte.

In den Jahren 1887/88 kam es zu einem weiteren Orgelumbau. Eberhard Friedrich Walcker konzipierte eine neue Anlage mit mechanischen Kegelladen, unter Weiterverwendung des alten Riepp-Gehäuses und alter Register von Riepp, Mooser und Haas, die er nach seinem Geschmack umarbeitete. Nach nochmaligen Änderungen in den Jahren 1924 und 1934, darunter eine Elektrifizierung der Traktur, befasste man sich im Zuge einer Gesamtrestaurierung der Kirche 1982/84 erneut mit dieser Orgel. Man einigte sich auf eine Restaurierung und Wiederherstellung des Zustandes Walcker (mit einigen Ergänzungen), da hiefür die materialmässigen und dokumentarischen Gegebenheiten am geeignetsten schienen. Für die Rekonstruktion der notwendigen Barkermaschinen orientierten wir uns am erhaltenen Exemplar in der Votivkirche Wien (Walcker 1878), als weitere Registrierhilfe neben den festen Kombinationen wurde das "Prolongement" nach Cavaillé-Coll eingebaut.