Orgelbau Kuhn AG, 2010

Restaurierung

Orgel erbaut von
Johann Wöckherl, 1642
Windladen
Schleifladen
Traktur
mechanisch
Registratur
mechanisch
Einweihung
26.03.2011
Experte
Wolfgang Kreuzhuber
Intonation
Gunter Böhme


www.orgelbau.ch/op=801480

Wien

II/P/20

Österreich, Wien
Franziskanerkirche

© Bilder Foto Rupprecht/Franziskanerkonvent, Ch. Kaiserseder, Wien

Orgelbau Kuhn AG, 2010

Restaurierung

Orgel erbaut von
Johann Wöckherl, 1642
Windladen
Schleifladen
Traktur
mechanisch
Registratur
mechanisch
Einweihung
26.03.2011
Experte
Wolfgang Kreuzhuber
Intonation
Gunter Böhme

Eine wahrhaftige Orgel-Perle

Die 1642 von Johann Wöckherl erbaute Orgel der Franziskanerkirche Wien ist fraglos eine der bedeutendsten Denkmalorgeln Österreichs. Mit ihrer Restaurierung erfüllte sich für unser Team ein lang ersehnter Traum. Ein Traum, der vor weit über 20 Jahren begann. Damals schon hatten wir dieses Werk untersucht, als wir die Festorgel im Stift Klosterneuburg restaurierten, welche ebenfalls 1642 erbaut wurde. - Wir waren auf Anhieb begeistert von der Wöckherl-Orgel.

Für ein über 350-jähriges Werk in einer europäischen Metropole war die erhaltene Substanz ungewöhnlich gross. Gehäuse, Manualwindladen und das labiale Pfeifenwerk waren weitgehend original vorhanden. Im Laufe der Zeit getätigte Eingriffe zeigten sich vor allem beim Spieltisch, bei der Traktur, der Gehäuserückwand und der Windversorgung.

Nach der umfangreichen Untersuchung und Dokumentation des Ist-Zustandes der Orgel ergab sich eine gesicherte Grundlage für die erforderlichen Restaurierungsmassnahmen und notwendigen Rückführungen. Letztere betrafen folgende Bereiche:

Tonumfang im Positiv mit den Subsemitonien gis-as, dis'-es', gis'-as', originaler Tonumfang im Pedal (C-b), ursprüngliches Prospektbild mit geschlossenen Türen im Positiv, Spieltischverhältnisse, Balganlage mit drei Keilbälgen und Kalkantenanlage, Register Khrumphörner 8 ' im Positiv und Pusaunnen 8 ' im Pedal nach Vorbild einer erhaltenen Zungenpfeife.

Das Gehäuse mit seinem reichen Schnitzwerk war aufgrund mehrfacher Anstriche mit einer dicken Farbschicht überzogen. Für den Restaurator galt es, diese sorgfältig zu entfernen, um die wunderschönen Ausführungen wieder voll zur Geltung zu bringen. Eine Feinarbeit von enormem Zeitaufwand. Nun bilden Orgel und Chorraum, beide im Zustand des 17. Jahrhunderts, wieder ein Gesamtkunstwerk, das selbst für die Welt- und Musikstadt Wien einzigartig ist.