Orgelbau Kuhn AG, 2000

Historisierender Neubau

Windladen
Schleifladen
Traktur
mechanisch
Registratur
mechanisch
Experte
Rudolf Meyer
Gehäuseentwurf
und Konzept: Wolfgang Rehn, Rudolf Meyer
Intonation
Rudolf Aebischer


www.orgelbau.ch/op=113870

Winterthur

III/Pa/8

Schweiz, Zürich
Hausorgel Rudolf Meyer

© Bilder Orgelbau Kuhn AG, Männedorf

Orgelbau Kuhn AG, 2000

Historisierender Neubau

Windladen
Schleifladen
Traktur
mechanisch
Registratur
mechanisch
Experte
Rudolf Meyer
Gehäuseentwurf
und Konzept: Wolfgang Rehn, Rudolf Meyer
Intonation
Rudolf Aebischer

Der Bau einer Hausorgel stellt an den Orgelbauer immer hohe Anforderungen, gilt es doch, in erster Linie den individuellen Vorstellungen des Bestellers gerecht zu werden.

Die vorliegende Aufgabenstellung bestand darin, ein Übungsinstrument zu schaffen, welches auch für das Spiel romantischer Literatur geeignet ist.

Die "Pedalregister" Bourdon 16 ' und Salicional 8 ' sind nach oben ausgebaut und dem I. Manual zugeordnet. Auf eine feste Anhängung der beiden Register an das Pedal wurde verzichtet zugunsten der Möglichkeit, jedes der drei Manualwerke individuell ankoppeln zu können. Hierdurch wurden die klanglichen Möglichkeiten des Instrumentes erweitert.

Der Ausbau der Manualklaviaturen bis a''' schafft die Möglichkeit, die Register auch oktavversetzt nutzen zu können.

Durch die Zuteilung der 8 ' - Register auf die drei Manuale ist die Gefahr des "Anziehens" der Register bei gekoppeltem Spiel nicht so gross wie wenn sie gemeinsam auf einer Tonkanzelle stünden. Für die Wiedergabe romantischer Literatur ist dieser Vorteil nicht unerheblich.

Das Problem jeder Hausorgel liegt in den beschränkten räumlichen Möglichkeiten. Die Orgel musste auf die normale Zimmerhöhe von 2.40 m beschränkt bleiben. Mit einem Spieltisch in der Gehäusefront ergeben sich bei diesen Verhältnissen kaum interessante Gestaltungsmöglichkeiten für den Prospekt. Die seitenspielige Anlage eröffnete dagegen in verschiedenerlei Hinsicht gute Möglichkeiten:

1. Der Spieltisch konnte grosszügig konzipiert werden (Spielnische, grosses Notenpult, Normverhältnisse), so wie es sich für ein "Arbeitsinstrument" auch gehört.

2. Der Prospekt und die Gehäusegestaltung zeigen eine deutliche Verbindung zur Orgel von Epauvillers, welche für diese Hausorgel Pate gestanden hat. Die Prospektfelder stehen im Verhältnis des goldenen Schnittes.

3. Im verhältnismässig kleinen Raum ergibt sich für den Organisten durch die seitliche Anordnung des Spieltisches ein weniger direktes und dadurch ausgeglicheneres Klangempfinden.

Die Lösung der technischen Anlage stellte unter allen hier erwähnten Gesichtspunkten eine echte Herausforderung dar. Selbstverständlich sollte auch eine entsprechende Windversorgung mit einem möglichst grossen Magazinbalg realisiert werden, um die klanglichen Ideale zu erreichen. Unseren Vorstellungen entsprechend haben wir versucht, das Ziel nicht mit komplizierter Technik, sondern durch die Einfachheit der Anlage zu erreichen.

Zu einzelnen Ausführungen:

Die Windladen sind aus massivem Eichenholz gefertigt. Das Wellenbrett des I. Manuals besitzt Holzwellen. Das Gehäuse ist aus Kirschbaum, die Schnitzereien sind aus Zwetschgenholz.



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