Orgelbau Th. Kuhn AG, 1927

Umbau

Windladen
Taschenladen
Traktur
pneumatisch
Registratur
pneumatisch
Experte
Ernst Isler, Paul Hoehn, Emil Heuberger
Intonation
O. Steiner

Disposition


www.orgelbau.ch/op=106120

Zürich

III/P/71

Schweiz, Zürich
Tonhalle

© Bilder Orgelbau Kuhn AG, Männedorf

Orgelbau Th. Kuhn AG, 1927

Umbau

Windladen
Taschenladen
Traktur
pneumatisch
Registratur
pneumatisch
Experte
Ernst Isler, Paul Hoehn, Emil Heuberger
Intonation
O. Steiner

Gute Qualität überlebt

Die Geschichte der Zürcher Tonhalle-Orgel ist lang und kompliziert, sie spiegelt zugleich über hundert Jahre Schweizer Orgelbaugeschichte, aber auch über hundert Jahre Geschichte der Firma Kuhn.

Im Jahre 1872 baute Johann Nepomuk Kuhn als opus 20 eine Orgel (II/P/31) für die sogenannte «Alte Tonhalle» in Zürich. Das alte Kornhaus auf der Sechseläutenwiese beim Bellevue war 1867 in eine Konzerthalle umgebaut worden. Hinter dem Orchester sollte nach damaligem Musikverständnis eine angemessene Orgel stehen, um die «richtige» Aufführung der grossen Chorwerke, insbesondere der Matthäuspassion Bachs und des «Messias» Händels, zu gewährleisten. Dieser Konzertsaal vermochte aber auf die Dauer nicht zu befriedigen. Deshalb entstand 1895 die «Neue Tonhalle» am heutigen Standort, ein nun von Anfang an als Konzerthaus geplanter Bau der damals sehr bekannten Wiener Architekten Fellner & Helmer.

Der Sohn Theodor Kuhn hatte nun die Aufgabe, die Orgel vom alten in den neuen Saal umzupflanzen. Bei dieser Gelegenheit erfolgten natürlich auch etwelche Retouchen an der äusseren Erscheinung und am Werk selbst (II/P/33). Im Jahre 1927 erfolgte eine weitere Modernisierung unter wesentlicher Vergrösserung des Instrumentes (III/P/70), und auf die Landesausstellung von 1939 hin wurde die Orgel nochmals auf den damaligen Stand gebracht (elektropneumatische Setzereinrichtung).

Im Jahre 1988 erhielt die Tonhalle von privater Seite eine neue grosse Konzertorgel nach einem Konzept von Jean Guillou geschenkt (IV/P/68). Das neue Gehäuse hierzu wurde von Hansrudolf Zulauf in Anlehnung an den alten Prospekt entworfen. Eine Aktion «Rettet die alte Tonhalle-Orgel» verfehlte zunächst ihren Zweck, erreichte aber doch, dass die alte Orgel nicht abgebrochen und vernichtet, sondern abgebaut und eingelagert wurde. Das Suchen nach einem neuen Standort verlief nach einiger Zeit erfolgreich. Für die 1840 erbaute, klassizistische Neumünsterkirche suchte man Ersatz für die Kuhnorgel von 1940, und es stellte sich heraus, dass die alte Tonhalleorgel prospektmässig genau passte.

Die «Alte Tonhalleorgel» ist nach einem langen Dornröschenschlaf im Jahre 1995 wieder erwacht und lebt in der Neumünsterkirche fröhlich weiter.

Friedrich Jakob, 2006


Das letzte Bild zeigt die Situation nach dem Umbau 1939 (neuer elektrischer Spieltisch).


Disposition


www.orgelbau.ch/op=106120