Orgelbau Kuhn AG, 2005
Orgelumzug
www.orgelbau.ch/op=114070
II/P/24
Schweiz, Graubünden
Kath. Pfarrkirche St. Peter und Paul
Zeitzeuge auf Reisen
Der Transfer des 1931 von Karl Matthaei disponierten und von Kuhn gebauten Werks (Opus 664) aus der First Church of Christ, Scientist, Winterthur, in die katholische Kirche Obersaxen war ein Unterfangen, das uns besonders reizte. Da war zum einen die räumliche Grösse des Instruments, die uns forderte. Weit mehr aber war es die technische Raffinesse dieser pneumatisch gesteuerten Taschenladenorgel, die ihren Ab- und Aufbau zu einem besonderen Erlebnis machte. Mit grosser Sorgfalt brachten wir sie an den neuen Ort und scheuten dabei nicht den geringsten Aufwand, um die hohe Qualität des Instruments in jedem Detail zu erhalten.
Bei dieser Orgel handelt es sich um eine der letzten, die mit einer pneumatischen Traktur ausgestattet wurden, bevor sich im Orgelbau die Elektrik und später dann wieder die Mechanik durchsetzte. Sie entstand also in der Blütezeit der Pneumatik und ist in einem ausgezeichneten Zustand erhalten: Sie ist damit historisch wertvoller Zeitzeuge eines absolut ausgereiften Systems und überzeugt auch heute noch mit ihren klanglichen Qualitäten.
Dieses besondere Instrument galt es vor dem geplanten Abbruch der Winterthurer Kirche zu retten und neu zu platzieren. Mit grosser Begeisterung und viel Einsatz widmeten sich die Winterthurer Orgelfreunde dieser Aufgabe und suchten einen neuen Standort. Obersaxen entpuppte sich als Glücksfall für die Orgel wie auch die Kirchgemeinde: Architektonisch spielt das Instrument optimal mit den Räumlichkeiten zusammen und kann in diesem akustischen Umfeld seinen Klang sogar noch erheblich besser entfalten als zuvor. Neben ihrem denkmalpflegerischen Wert ist die Orgel natürlich bestens für die liturgische Verwendung geeignet.