Orgelbau Kuhn AG, 2002

Restaurierung

Orgel erbaut von
Friedrich Goll, 1889
Windladen
Kegelladen
Traktur
mechanisch
Registratur
mechanisch
Einweihung
08.09.2002
Experte
Rudolf Bruhin
Intonation
Raymond Petzold


www.orgelbau.ch/op=801190

St-Saphorin

II/P/10

Schweiz, Waadt
Eglise réf.

© Bilder Orgelbau Kuhn AG, Männedorf

Orgelbau Kuhn AG, 2002

Restaurierung

Orgel erbaut von
Friedrich Goll, 1889
Windladen
Kegelladen
Traktur
mechanisch
Registratur
mechanisch
Einweihung
08.09.2002
Experte
Rudolf Bruhin
Intonation
Raymond Petzold

Harmonische Vollendung

Die Orgel im Weinort St-Saphorin am Genfersee wurde von Friedrich Goll aus Luzern im Jahre 1889 als Opus 73 erbaut. Das zeittypische, deutsch-romantische Instrument hat in seiner Geschichte einige kleinere Veränderungen erfahren. Das Ziel der Restaurierung im Jahr 2001 und 2002 war es, diese rückgängig zu machen.

Die Restaurierung der Orgel in St-Saphorin stand im Nachhinein betrachtet unter einem besonders glücklichen Stern: Zunächst stellte uns der Auftraggeber eine zufällig aufgetauchte Fotografie des alten Instruments zur Verfügung. Auf diesem Bild konnte der Bauzustand der Orgel mit Schwellwerk genau ausgemacht werden. Das gesamte Werk hatte einmal in dem Schwellkasten gestanden, nicht nur das II. Manual wie zunächst angenommen. Dieser Befund erklärte auch, weshalb einige der Pfeifen neben der Windlade aufgestellt waren. Sie mussten der Gehäusewand des Schwellkastens Platz machen, der wohl etwa in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts eingebaut und später wieder entfernt worden war. So führte uns dieses Foto auf die richtige Spur - wirklich ein Glücksfall.

Doch damit nicht genug. Es fanden sich auch viele Bauteile der Pedalmechanik wieder, welche wir für die Restaurierung verwenden konnten. Für die Disposition wurden sogar originale Pfeifen aus einer anderen Goll-Orgel verwendet. Das Instrument verfügt damit nach der Restaurierung über mehr Originalsubstanz im technischen Bereich als vorher. Sämtliche Bauteile der Orgel wurden zudem sorgfältig zerlegt, instand gesetzt und wieder eingebaut; die Intonation führte Raymond Petzold durch.

Die Legende besagt, dass die Orgelbauer früher so viel Wein zum Lohn erhielten, wie die grösste Pfeife fassen konnte. Instrument und Traube gehören heute an diesem Ort erneut zusammen: Mit dem wiedergewonnenen Klang der Orgel findet der melodiöse Name St-Saphorin seine harmonische Vollendung!