Orgelbau Kuhn AG, 2006

Restaurierung

Orgel erbaut von
Josef Mauracher, 1897
Windladen
Hängeventilladen
Traktur
mechanisch
Registratur
mechanisch
Einweihung
15.10.2006
Experte
Siegfried Adlberger
Intonation
Raymond Petzold


www.orgelbau.ch/op=801350

Hofkirchen a.d. Trattnach

I/P/10

Österreich, Oberösterreich
Kath. Pfarrkirche zum hl. Johannes dem Täufer

© Bilder Orgelbau Kuhn AG, Männedorf

Orgelbau Kuhn AG, 2006

Restaurierung

Orgel erbaut von
Josef Mauracher, 1897
Windladen
Hängeventilladen
Traktur
mechanisch
Registratur
mechanisch
Einweihung
15.10.2006
Experte
Siegfried Adlberger
Intonation
Raymond Petzold

Die Mauracher-Orgel in der Pfarrkirche Hofkirchen

Vor nur wenigen Jahren hätte man sich die Restaurierung dieser Orgel kaum vorstellen können, war der Bau einer neuen Orgel doch praktisch schon beschlossene Sache. Der schlechte Zustand der Orgel, das technische Konzept mit den so genannten Hängeventilladen und auch das romantische Klangbild liessen eine Instandsetzung als nicht sinnvoll oder gar wünschenswert erscheinen.

Eine Orgel, so auch die von Hofkirchen, überdauert Generationen. So gesehen ist es nachvollziehbar, dass sich die Wertschätzung über diesen langen Zeitraum verändert. Ein Werk entsteht im Stil seiner Zeit, wird von den folgenden Generationen dann bereits nicht mehr verstanden und abgelehnt, um von späteren Generationen als authentisches Klangdenkmal wiederentdeckt zu werden. Man muss heute aber feststellen, dass es nur sehr wenige Orgeln gibt, welche diese Zeit ihrer Geringschätzung überlebten. War das Geld vorhanden, wurden sie durch neue Instrumente ersetzt oder wenigstens umgebaut, wenn die Mittel dazu nicht reichten. Als authentisches Klangdenkmal kann ein stark verändertes Werk natürlich nicht mehr gelten. So empfinden wir es heute als Glücksfall, wenn eine Orgel so unverändert über die Zeit gekommen ist wie dies in Hofkirchen der Fall ist. Lediglich die Prospektpfeifen aus Zinn mussten im I. Weltkrieg abgegeben werden und wurden später durch Zinkpfeifen ersetzt. Später wurde nicht mehr viel in diese Orgel investiert, so dass sich der Zustand des Werkes zusehends verschlechterte. Dennoch war die Schönheit einzelner Stimmen immer noch hörbar oder wenigstens zu erahnen.

Die Erkenntnis, mit dieser Orgel hier in Hofkirchen etwas Besonderes zu besitzen, führte letztlich zur Entscheidung, das Werk zu restaurieren. Wir können heute nach getaner Arbeit sagen, dass der Arbeitsaufwand hierzu ganz erheblich war, sich aber mit Sicherheit gelohnt hat. Vor allem die technische Instandsetzung musste sehr tief greifen, um der Pfarrei eine langfristig gute Funktionssicherheit der Orgel zu gewährleisten. Selbstverständlich war dabei die Erhaltung der historischen Substanz die primäre Aufgabe. In dieser Hinsicht ergibt sich bei jeder Orgelrestaurierung die gleiche Zielsetzung, allerdings mit unterschiedlichsten Problemstellungen. Eine generelle Wertung oder gar Geringschätzung eines Werkes durch uns Orgelrestauratoren darf es dabei nie geben. Die zu Grunde liegende Ernsthaftigkeit und Gewissenhaftigkeit soll bei jeder unserer Restaurierungen Voraussetzung sein, egal ob es sich dabei um weltberühmte Orgeln wie z.B. Weingarten oder Klosterneuburg handelt oder die kleine Mauracher-Orgel in Hofkirchen. Wir denken, dass nicht zuletzt in dieser Einstellung auch der Erfolg unserer Restaurierungsarbeit der letzten Jahrzehnte begründet liegt.



www.orgelbau.ch/op=801350