Johann Nepomuk Kuhn, 1882
Neue Orgel
www.orgelbau.ch/op=100530
II/P/20
Schweiz, Glarus
Ref. Kirche
Eine typische Querkirche
Die im Jahre 1782 neu erbaute Kirche von Linthal ist eine sogenannte Querkirche, wie sie für den reformierten Kirchenbau in der Ostschweiz vor allem im 18. und frühen 19. Jahrhundert beliebt war. Von dieser Raumform versprach man sich eine möglichst optimale Sicht von jedem Sitzplatz aus auf die Kanzel, was für den Predigtgottesdienst von hervorragender Bedeutung war. Für die Platzierung einer Orgel kamen von der Raumsymmetrie her nur zwei Standorte in Frage, nämlich in der Mitte einer der beiden Längsseiten. Dies bedeutete, dass die Orgel entweder mitten auf der Längsempore zu stehen hatte, oder aber in einer chorraumartigen Vertiefung auf der gegenüber-liegenden Kanzelseite.
In Linthal wurde diese letztere Möglichkeit gewählt. Für den Einbau der Orgel im Jahre 1882 wurde der schon vorher bestehende Chorraum erheblich vertieft.
Bemerkenswert ist ferner noch eine besondere Konstruktionsart für die Becher der Trompete. Die oberen Mündungen sind sehr schön aufgeworfen und deshalb in der Länge nicht veränderbar. Zur Abstimmung der Becherlängen dient daher eine verschiebbare, cylindrisch gebaute Hülse beim untern Ende der Becher.
Friedrich Jakob, 2006